der Königskronen nach, mit denen sich die Herrscher der europäischen Völker seit dem frühen
Mittelalter zu schmücken beginnen 37.
Zu den wichtigsten Pflegestätten der Kunstblumenerzeugung entfalteten sich
während des Mittelalters die Frauenklöster, von denen auch noch so manche andere weibliche Handwerkskunst ihren Ausgang nahm
38. Die Kunst der Blumenerzeugung im besonderen wurde den Nonnen durch eine fromme Marienlegende geheiligt, die eine ätiologische
Erklärung für die roten Tupfen der Marienblümchen bietet. Um die Weihnachtszeit wollte einmal Maria dem Christkind ein Kränzlein
winden; da es keine blühenden Blumen gab, stellte sie selbst mit ihren häuslichen Hilfsmitteln die notwendige Zahl kleiner
weißen Blüten her. Bei diesel Arbeit abet verletzte sie sich am Finger und kleine Blutstropfen färbten die weißen Blüten an
mehreren Stellen rot. Seither sind die Marienblümchen mit roten Tupfen ausgestattet 39.
Diese Sage deutet gleichzeitig die Mängel an, unter denen die Blumenmacherei
der Nonnen im Mittelalter zu leiden hatte; es war dies vor allem die Unzulänglichkeit der Werkzeuge und des Materials, zu
denen sich nicht selten mangelnde Arbeitserfahrung gesellte. Erzeugten doch die Nonnen diese Blumen nicht in größeren Mengen
für den Absatz in der öffentlichkeit, sondern ausschließlich für das kirchliche Brauchtum und zum Schmucke des Gotteshauses.
Allerdings wirkten bald kirchenbehördliche Vorschriften mit ihren strengen Auslesebestimmungen fördernd auf die Entfaltung
der Kunstblumenerzeugung ein. Das kirchliche Zeremoniell gestattet seit dem hohen Mittelalter für den Schmuck des Tabernakels
nur frische, wohlriechende oder von Seide gefertigte Blumen. An einer anderen Stelle werden außer dem natürlichen Blumenschmuck
oder getrocknetem Material in der Form von Palmwedeln, Gräsern und Immortellen Kunstblumen nur dann zugelassen, wenn es sich
um künstlerisch ausgeführte Dekorationsstücke aus Seide oder Edelmetall handelt 40.
Während die Herstellung von Kunstblumen aus Edelmetall auf das Kunstgewerbe
außerhalb der Klöster beschränkt blieb und auch die moderne Kunstblumen- erzeugung kaum weiter beeinflußte, scheint die Stoffblumenkunst
der Nonnen unter dem Eindruck solcher kirchlicher Vorschriften, durch den edlen Wettstreit der Klöster untereinander und durch
die Ausbildung einer handwerklichen Tradition Von Jahrhundert zu Jahrhundert gestiegen zu sein, so daß der sachkundige FRIEDRICH
JUSTIN BERTUCH (1747 -1822) am Ausgang des 18. Jahrhunderts feststellen konnte 41: "Die Nonnen von S. Cosimato in Rom waren
wegen ihrer künstlichen
,
37 RUDOLF HILDEBRAND, s. v. "Krone" im Deutschen
Wörterbuch V, Sp.2367ff.; MORIZ HEYNE, Deutsche Hausaltertümer, Leipzig 1899ff. III, S. 335. Vgl. jerzt auch PERCY ERNST SCHRAMM,
Herrschaftszeichen und Staatssymbolik, Stuttgart 1955, n S.384ff.
38 WOLFGANG SCHUCHHARDT, Weibliche Handwerkskunst
im deutschen Mittelalter, Berlin ]94],
39 FRANZ SOHNS, Unsere Pflanzen, 6. Aufl., Leipzig
1920.
40 Kirchliches Handlexikon, München 1907, s. v.
"Blumen"; BISCHOFF und MEYER, Die Festdekoration, Leipzig 1897, S.458: Caer. episc. I, 12, 14: Vascula cum flosculis frondibusque odoriferis,seu serico contextis, studiose ornata adbiberi poterunt.
41 FRIEDRICH JUSTIN BERTUCH, Journal des Luxus und der Moden, Weimar 1795, S. 305.
Word Lingo
the king crowns after, with those
the rulers of the European peoples since the early Middle Ages to decorate begin themselves 37.
To the most important care places
of the art flower production the woman monasteries unfolded during the Middle Ages, from those also still so some other female
handicraft art their exit took 38. The art of the flower production in the special was sanctified the nuns by a pious Marienlegende,
the one ätiologische explanation for the red spots of the Marienblümchen offers. Around the Christmas season once Maria the
Christian child a wreath/ring flax wanted to wind; since there were no flowering flowers, it manufactured the necessary number
of smaller white blooms with its domestic aids. With Diesel work abet hurt it at the finger and small blood drops colored
themselves the white blooms in several places red. Since that time the Marienblümchen is equipped with red spots 39.
This legend suggests at the same
time the lack, under those the Blumenmacherei of the nuns in the Middle Ages to suffer had; it was this above all the inadequacy
of the tools and the material, with those pretty often work experience lacking associated. Did not produce nevertheless the
nuns these flowers in larger quantities for the paragraph in the public, exclusively separate for the church customs and to
decorations of the place of worship. However soon church-official regulations with their strict selection regulations affected
promoting the development of the art flower production. The church ceremony permitted since the high Middle Ages for the decoration
of the Tabernakels only blows, probably or of silk manufactured flowers. In another place become except the natural flower
decoration or dried material in the form of Palmwedeln, Grasses and Immortellen art flowers only then certified, if it around
artistically implemented Dekorationsstücke from silk or precious metal acts 40.
While the production of art flowers from
precious metal remained limited to arts and crafts outside of the monasteries and also the modern art flower production hardly
far affected, the material flower art of the nuns under the impression of such church regulations seems, by the noble contest
of the monasteries among themselves and by the training of a tradition relating to crafts from century to century to have
risen, so that the adept FRIEDRICH JUSTIN BERTUCH (1747 -1822) at the exit 18. Century to determine could do 41: “The
nuns of S. Cosimato in Rom waren wegen ihrer künstlichen
,,
37 RUDOLF HILDEBRAND, s. v. "Krone" im Deutschen Wörterbuch V, Sp.2367ff.;
MORIZ HEYNE, Deutsche Hausaltertümer, Leipzig 1899ff. III, S. 335. Vgl. jerzt auch PERCY ERNST SCHRAMM, Herrschaftszeichen und Staatssymbolik,
Stuttgart 1955, n S.384ff.
38 WOLFGANG SCHUCHHARDT, Weibliche Handwerkskunst im deutschen Mittelalter,
Berlin ]94],
39 FRANZ SOHNS, Unsere Pflanzen, 6. Aufl., Leipzig 1920.
40 Kirchliches Handlexikon, München 1907, s. v. "Blumen"; BISCHOFF und MEYER,
Die Festdekoration, Leipzig 1897, S.458: Caer. episc. I, 12, 14: Vascula cum flosculis frondibusque odoriferis,seu
serico contextis, studiose ornata adbiberi poterunt.
41 FRIEDRICH JUSTIN BERTUCH, Journal des Luxus und der Moden, Weimar 1795, S. 305.